„Wattbewerb“: Unterstützung der Stadt Schwerte (in Planung für Herbst 2023)
Wattbewerb nennt sich ein Projekt, an dem bundesweit mehr als 100 Städte teilnehmen, die daran interessiert sind, ihre Solarkapazitäten auszubauen und mindestens zu verdoppeln. Es wird von Fossil Free Karlsruhe, den Parents For Future, Fridays For Future und den Scientists For Future getragen. Auch Schwerte ist dem Projekt beigetreten und wird von der Klima-Allianz dabei unterstützt. Dazu kooperiert die Klima-Allianz mit dem Umwelt- und Klimaschutzbeauftragten der Stadt Schwerte, Florian Hübner.
In Schwerte ist noch jede Menge Platz auf den Dächern. Die Klima-Allianz wird daran mitwirken, private Dachbesitzer in Schwerte davon zu überzeugen, ihre Dächer mit möglichst großflächigen PV-Anlagen auszustatten. Sie ist bereit, Informationsveranstaltungen mit Interessierten mitzugestalten und sie im Vorfeld einer individuellen Investitionsentscheidung fachlich zu beraten. Photovoltaik gilt in den Städten als Schlüssel zur Energiegewinnung der Zukunft und ist nicht zuletzt wegen stark steigender Energiepreise eine lohnende Zukunftsinvestition.
Schwerte im "Ranking Solarausbau" der Bundesnetzagentur
Schwerte Fahrradfreundlich
Die Klima-Allianz hat ein Konzept "Schwerte fahrradfreundlich" entwickelt und in die Fahrrad-Konferenz der Stadt Schwerte am 27. August 2021 eingebracht. Da der Ausbau einer fahrradfreundlichen Infrastruktur viele Jahre in Anspruch nimmt, konzentriert sich der Vorschlag der Klima-Allianz auf Temporegulierungen, die kurzfristig zu einer weiteren Verkehrsberuhigung und insbesondere gleichberechtigten Teilung des Verkehrsraums zwischen Kraft- und Fahrradverkehr führen. Gleichberechtigung bedeutet dabei, dass sich der Kraftverkehr dem Radverkehr als der schwächeren Gruppe von Verkehrsteilnehmern anpassen muss.
Im Rahmen dieses Projektes geht die Klima-Allianz auch auf Einzelhandelsunternehmen zu und wirbt für einen Ausbau der Abstellflächen und -vorrichtungen für Fahrräder. Auch dadurch sollen mehr Menschen motoviert werden, ihre (mengenmäßig überschaubaren) Einkäufe und Besorgungen mit dem Fahrrad zu erledigen.
Vermeidung weiterer Flächenversiegelungen
Flächenversiegelung bedeutet einen Eingriff in die Natur mit erheblichen Folgen für das Klima heutiger und künftiger Generationen. Hitzerekorde, Dürren, Starkregen mit Überschwemmungen, Gletscherschmelze in den Hochgebirgen und arktischen Gebieten, Tsunami und Tornados, Zerstörung großer Waldgebiete durch riesige Waldbrände - derartige Ereignisse nehmen weltweit zu und erreichen uns in Europa und Deutschland immer häufiger und stärker. Dies erfordert politisches Handeln mit äußerster Rücksicht auf die Klimafolgen heute zu treffender Entscheidungen.
Flächenversiegelung verstärkt bei Starkregen die Hochwassergefahren, stellt einen schwerwiegenden Eingriff in den Grundwasserhaushalt dar und macht die wichtigen Kühlungs- und Luftströmungseffekte derartiger Freiflächen zunichte. Betroffene Flächen stellen den Lebensraum vieler Tierarten dar, den es im Interesse einer breiten Biodiversität zu erhalten gilt. Landwirtschaftliche Flächen haben besondere Bedeutung für die Versorgung der heimischen Bevölkerung. Ausreichende Flächen für die Stadtranderholung sind zudem für die Bevölkerung von besonderem Wert. Mit der Ausweisung zusätzlichen Baulandes ist im Übrigen eine steigende Verkehrsbelastung mit bekannten negativen Auswirkungen auf Klima, Luftqualität und Lärmemissionen verbunden.
Eine Bebauung von bislang landwirtschaftlich genutztem Gebiet oder Grünflächen stellt folglich einen gravierenden Eingriff in das heutige und künftige Klima in Schwerte und Umgebung dar. Die Klima-Allianz hat daher bereits im August 2021 an den Rat der Stadt appelliert, sämtliche Maßnahmen auf ihre Klimaverträglichkeit zu prüfen, jegliche Änderungen von Bebauungsplänen eingehend auf ihre Klimafolgen hin zu analysieren und grundsätzlich nach Alternativen zu suchen.
Die Klima-Allianz beobachtet und begleitet derartige Planungen und bringt sich in entsprechende Beratungsprozesse ein.
Projekte in Vorbereitung
(Interessierte können sich schon mit geringem Zeitaufwand in diese Projektideen einbringen.)
Begrenzung auf 50 km/h für den innerörtlichen Kraftverkehr
Auf Schwerter Gemarkung sind mehrere Fahrbahnabschnitte vorhanden, auf denen auf einer Distanz von wenigen 100 Metern (!) anstelle einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h Tempo 70 km/h zugelassen ist. Dies bedeutet erhöhte Abgase und Lärmemissionen durch Beschleunigungsprozesse, die in keinem Verhältnis zu dem erreichbaren „Zeitgewinn“ von wenigen Sekunden steht. Die Klima-Allianz wird sich daher für eine angemessene Harmonisierung von Verkehr und Klimawirkungen einsetzen.
Schwerte kippenfrei
Weggeschnippte Zigarettenkippen sind weltweit das häufigste Abfallprodukt - und ein riesiges Sondermüllproblem. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden weltweit rund 5,6 Billionen Zigaretten pro Jahr geraucht. Bis zu zwei Drittel der gerauchten Zigaretten werden auf den Boden geworfen. Pro Jahr verschmutzen demnach zwischen 340 und 680 tausend Tonnen Kippen unseren Planeten - ein gigantischer Berg von toxischem Sondermüll. Zigarettenkippen sind beileibe nicht nur ästhetisches Problem. Denn sie enthalten bis zu 7000 Gifte! In Stummeln finden sich u.a. Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Und natürlich Nikotin. Nikotin ist ein Nervengift. Aus den Filtern ausgewaschen landet es letztendlich in Seen, in Flüssen, im Meer.
Auch das Stadtbild Schwertes sowie die umgebenden Grüngürtel sind durch ungezählte Zigarettenkippen verschmutzt. In Schwerte ist bereits eine ehrenamtliche Initiative aktiv, die eine Lösung zur sachgerechten Entsorgung von Kippen in den Restmüll (Müllverbrennung) entwickelt und umgesetzt hat. Ehrenamtlichen haben z.B. an vielen Bänken, die zum Ausruhen aufgestellt sind, Gläser als Abfallbehältnisse für Kippen angebracht, die regelmäßig ehrenamtlich geleert werden.
Die Klima-Allianz wird die Stadt motivieren, konkrete und ergänzende Maßnahmen zu ergreifen, um eine sachgerechte Entsorgung von Kippen zu erreichen und damit die Umwelt vor weiterer Vergiftung zu schützen.
Renaturierung von Schottergärten
Schottergärten sind eine unüberlegte und naturschädigende Modeerscheinung, insbesondere in Vorgärten. Sie werden bei Sonneneinstrahlung übermäßig aufgeheizt und steigern dadurch die Umgebungstemperatur. Vor allem bieten sie aber keinerlei Raum für Pflanzen und Insekten. Unabhängig von entsprechenden Verboten unterstützt die Klima-Allianz Menschen, die für eine Renaturierung bereit sind, mit praktikablen und kostengünstigen Pflanzvorschlägen für Schatten-, Halbschatten- und Sonnenbereichen. Sie wird mit der Stadt eine Wiederverwendung abgetragener Kies- und Schottermassen prüfen.
Regenwasser großzügig auffangen
Mangelnde Niederschläge tragen zu einer zunehmenden Trinkwasser-Knappheit bei. Daher sollte eine Nutzung von Trinkwasser für die Gartenbewässerung vermieden werden. Dazu tragen ausreichend dimensionierte Regenauffang-Behältnisse bei. Durch einfachsten Anschluss an die Regenfallrohre können Regentonnen bei (Stark-)Regengüsse gefüllt und auf diese Weise je nach Volumen mehrere tausend Liter wertvolles Regenwasser zur Gartenbewässerung genutzt werden. Das spart zugleich erhebliche Wasser- und Abwassergebühren. Die Klima-Allianz ist bei der Konfigurierung derartigen Regenauffangsysteme behilflich.
Wer die Möglichkeit hat, eine Zisterne auf eigenem Grundstück ins Erdreich zu versenken, kann sogar die Toilettenspülungen mit Regenwasser betreiben.