Keine voreiligen Entscheidungen!

Gegen den Entwurf eines Gebäudeenergie-Gesetzes des Wirtschaftsministeriums haben insbesondere liberal-konservative Parteien und die Springer-Presse einen regelrechten Shitstorm entfacht. Etliche Fehlinformationen haben zu massenhaften Verunsicherungen geführt. Daher bieten wir zur Vorbereitung auf eine Entscheidung über eine neue Heizung wissenschaftlich und technisch gesicherte Informationen. Die Verbraucherzentralen haben bereits wertvolle Informationen zusammengestellt (1). Dazu empfehlen wir den klimawissenschaftlichen Podcast, der alle wichtigen Aspekte zu Wärmepumpen erläutert (2).

Ergebnis: Die Wärmepumpen-Technologie ist zukunftsfähig und im Vergleich zu einer „modernen“ Gasheizung deutlich wirtschaftlicher. Sie ist auch technologisch den fossilen Heizungen überlegen, weil sie aus einer kWh Energie 3 bis 5 kWh Wärme erzeugt. Die anfangs höheren Investitionskosten amortisieren sich über die Laufzeit (die für eine Heizung üblicherweise 20-30 Jahre beträgt). Das hängt vor allem damit zusammen, dass sich der Preis für eine kWh Gas von Jahr zu Jahr überproportional verteuert. Denn ein wesentliches Instrument, damit Deutschland 2045 klimaneutral wird, ist die CO2-Abgabe. Allein der Gas-Preiseffekt belastet einen Durchschnittshaushalt bezogen auf die Nutzungsdauer mit mehr als 10.000 EUR.

Je nach Baustruktur des Hauses und Entwicklung der Gaspreise amortisiert sich eine Wärmepumpe regelhaft in 15-20 Jahren. Wärmepumpen sind im Übrigen für unterschiedlichste Gebäudesituationen geeignet, auch für energetisch nicht gut sanierte Häuser oder Altbauten. Wie die passende Lösung im Einzelfall aussieht, klärt ein unabhängiger Energieexperte mit guten Referenzen.

Eine Gasheizung galt viele Jahre als die „sauberere“ und „umweltfreundlichere“ Alternative zur Ölheizung. Das ist nicht mehr der Fall, weil Deutschland, Europa und die Welt mit Öl- oder Gasheizungen nicht klimaneutral werden können. Wenn Ihre Heizung erneuert werden muss und Fernwärme als Alternative nicht zur Verfügung steht, lassen Sie sich nicht zu einer Gasheizung überreden.

Selbst der FDP-Politiker und heftigste Kritiker des „Wärmepumpengesetzes“, Frank Schäffler, hat sich selbst schon eine Wärmepumpe einbauen lassen.(3)  Die Parole „technologieoffen“ liberal-konservativer Politiker*innen entpuppt sich bei näherer Betrachtung als irreführende Werbung für veraltete, klimaschädliche Techniken.

Wenn Sie sich umfassend informiert haben und trotzdem meinen sollten, dass eine Gasheizung für Sie in Frage kommt, dann sollten Sie - nur für sich selbst -  ganz ehrlich entscheiden, ob Sie folgende „Erklärung“ unterschreiben würden:

„Mir ist bewusst, dass

  1. eine Gasheizung zwar überschaubare Investitionskosten verursacht, aber die Betriebskosten gegenüber heute sehr stark steigen werden. Denn Gas wird allein durch den CO2-Preis von Jahr zu Jahr sehr viel teurer.
  2. eine Gasheizung zwar theoretisch auf Wasserstoff umgerüstet werden kann. Wobei eine Umrüstung mehrere tausend EUR kostet und zu den ursprünglichen Anschaffungskosten hinzugerechnet werden muss. Das Haupthindernis stellt jedoch der Wasserstoff selbst dar. Denn fossil hergestellter Wasserstoff scheidet wegen seiner Klimaschädigung aus. Und grüner Wasserstoff wird auch in Zukunft ein knappes und teures Gut sein, da zu seiner Produktion viel erneuerbare Energie erforderlich ist. Vorrang bei der Nutzung von Wasserstoff liegt zudem eindeutig bei der energie-intensiven Industrie. Und die hat einen enormen Bedarf. Auch vor diesem Hintergrund wäre eine Umrüstung auf Wasserstoff keine wirtschaftlich akzeptable Lösung.
  3. die Nutzungsdauer einer Heizungsanlage eher bei 20-30 liegt und jede Heizung spätestens 2045, also in weniger als 30 Jahren, klimaneutral betrieben werden muss.
  4. Wärmepumpen zwar deutlich teurer sind als Gasheizungen, allerdings sukzessive günstiger werden, weil deren Produktion massiv gesteigert wird und dadurch die Anschaffungskosten sinken. Bereits jetzt kann mit einer Amortisation einer Wärmepumpe nach 15-20 Jahren gerechnet werden.“

Sofern Ihre Heizung bald erneuert werden muss, freuen wir uns, wenn Sie in aller Ruhe die für Sie günstigste und für das Klima beste Lösung finden!     

Rückfragen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Quellen:

1 https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/heizen-und-warmwasser/waermepumpe-alles-was-sie-wissen-muessen-im-ueberblick-5439

2 https://dasisteinegutefrage.de/waermepumpe

3 https://www.zdf.de/nachrichten/video/politik-lanz-waermepumpe-schaeffler-100.html

4 https://www.energie-effizienz-experten.de/ Die Energieeffizienz-Expertenliste der Deutschen Energieagentur  

Aktualisiert: Juli 2023

 

Förderzuschuß der Stadt Schwerte bei Photovoltaik

Die Klima-Allianz Schwerte empfiehlt: Förderung für „Steckersolar-Anlage“ nutzen!

Die Stadt Schwerte bietet ab 15.03.2023 ein Förderprogramm für private PV-Anlagen an.

Es sieht für größere PV-Anlagen einen Zuschuss von 500 EUR und für eine Balkon-PV-Anlage („Steckersolar-Anlage“) eine Förderung von 100 EUR vor. Nähere Informationen stellt die Stadt in den nächsten Tagen bereit.

An Balkongitter oder auf  Garagendächer können ohne großen Aufwand 2 Steckersolar-Module angebracht werden, die jeweils eine Nennleistung von 300 - 410 Wp aufweisen und den privaten Grundbedarf von Kühlschrank, Waschmaschine, Gefrierschrank oder Multimediaanlage zu einem guten Teil abdecken können.

Da gute Module ab ca. 400 EUR zu haben sind, ist die Förderung für eine Steckersolar-Anlage besonders attraktiv! Und sie ermöglicht Menschen, die nur über ein geringes Einkommen verfügen, den Einstieg in die Nutzung der umweltfreundlichen Sonnenenergie.

Daher rät die Klima-Allianz: „Hat Ihr Balkon oder das Garagendach eine Ausrichtung gen Süden, Südosten oder Südwesten, dann sparen Sie mit einer Steckersolar-Anlage einen guten Teil des teuren Stroms. Sprechen Sie mit Ihrem Vermieter, ob Sie die Module anbringen dürfen. Und verlieren Sie keine Zeit, denn es macht riesigen Spaß, Strom von der Sonne zu gewinnen! Eine Winn-Winn-Situation!“    

Förderprogramm der Stadt Schwerte für mehr Photovoltaik

Aktualisiert: 07.März 2023

 

Mitgliedsinitiativen der Klima-Allianz fordern sozial-, umwelt- und klimaverträgliche Mobilitätswende für NRW

Ein vielfältiger Zusammenschluss zivilgesellschaftlicher Akteur*innen hat Forderungen für eine sozial gerechte und umfassende Mobilitätswende an die nordrhein-westfälische Landesregierung gerichtet. Gemeinsam mit Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in NRW, sollen diese am 23.03.2023 auf der Veranstaltung „Die Mobilitätswende in NRW sozialverträglich gestalten“ diskutiert werden.

Düsseldorf – Auf Initiative des bundesweit seit 2019 erfolgreich agierenden „Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende“, haben sich nun die regionalen Vertreter*innen von Gewerkschaften, Sozial- und Umweltverbänden sowie eine Vielzahl von Verbänden, Vereinen und Institutionen zusammengeschlossen, um gemeinsam Lösungen für eine sozial gerechte und ökologische Mobilitätwende in NRW zu erarbeiten.

In dem heute veröffentlichten Papier „Wie eine sozialverträgliche Mobilitätswende in NRW gelingen kann“ schreiben die Beteiligten, mit dem Deutschlandticket sei ein erster wichtiger Schritt gelungen. „Das Land NRW, seine Kommunen sowie der Bund müssen diesen Impuls nun nutzen, um die Transformation sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig voranzutreiben“, so das Netzwerk. Der Zugang zu nachhaltiger Mobilität sei zudem als Teil staatlicher Daseinsvorsorge und Voraussetzung für soziale Teilhabe zu verstehen. „NRW braucht flächendeckend einen attraktiven, barrierefreien und kostengünstigen Umweltverbund“ heißt es in dem Papier.

Der Zugang zu Mobilität ist Daseinsvorsorge. Zudem verringere der Zugang zu nachhaltigen Mobilitätsangeboten soziale Ungleichheit und fördere Lebensqualität und Gesundheit. „Dafür müssen bestehende Abhängigkeiten vom PKW abgeschafft und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum erhöht werden“, fordert das Netzwerk. Für die Mobilitätswende und die dafür benötigte Infrastruktur bedürfe es zudem einer dauerhaften Finanzierungsstrategie. „Der Ausbau des Angebots darf jedoch in keinem Falle zulasten der Beschäftigten im Mobilitätssektor gehen.“

Die geforderte Mobilitätswende sei nur als Gemeinschaftsprojekt realisierbar. „Transparenz sowie frühzeitige Beteiligung bei der Umsetzung sind für einen Kulturwandel in Politik und Gesellschaft unverzichtbar“, betonen die Verbände und Organisationen.

Das vollständige Papier „Wie eine sozialverträgliche Mobilitätswende in NRW gelingen kann“ ist unter https://nrw.nabu.de/news/2023/33059.html.

Pressemitteilung Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende | 12. März 2023

 

Die Benzinspar-Challenge 2022 der Klima-Allianz Schwerte ist beendet.

Die erreichten Bestwerte sind in der Kategorie:

Diesel-Motor

Strecke über Mittelgebirge:         340 km mit Durchschnitt  4,3 L/100 km (130 PS)

Weitgehend ebene Strecke:        117 km mit Durchschnitt  3,9 L/100 km (130 PS)
dto. voll beladen, 2 Fahrräder:    150 km mit Durchschnitt   4,8 L/100 km (130 PS)

Benzin-Motor

Strecke über Mittelgebirge:          264 km mit Durchschnitt  4,6 L/100 km  (115 PS)
dto. voll beladen, 2 Fahrräder      518 km mit Durchschnitt  5,7 L/100 km  (115 PS)

Weitgehend ebene Strecke:         134 km mit Durchschnitt  4,0 L/100 km  (115 PS)

Fazit

Alle Autos, egal wieviel PS-Leistung, können sparsam gefahren werden.

Für den Diesel ergibt sich bei einem Durchschnittsverbrauch im Alltagsbeitrieb von 5,5 L/100 km eine rechnerische Einsparung zwischen 13 % (gemessen 4,8 L/100km bedeutet 0,7/5,5) und 29 % (gemessen 3,9 L/100 km bedeutet 1,6/5,5).

Für den Benziner ergibt sich bei einem Durchschnittsverbrauch im Alltagsbetrieb von 6,1 L/100 km eine Einsparung zwischen 7 % (gemessen 5,7 L/100 km bedeutet 0,4/6,1) und 34 % (gemessen 4,0 L/100 km bedeutet 2,1/6,1).

Den Spritverbrauch um ein Drittel zu senken, ist also durchaus möglich! Eine spritsparende Fahrweise entlastet natürlich den Geldbeutel durch selteneres Tanken spürbar. Zugleich wird dadurch aber auch das Klima entlastet. Und der Rohstoff Öl kann für Industrie, Landwirtschaft und noch vorhandene Ölheizungen wesentlich sinnvoller genutzt werden. Mit einem - gegebenenfalls vorübergehend während des Kriegs gegen die Ukraine - eingeführten ambitionierten Tempolimit könnten bundesweit über 3 Mrd. Liter Treibstoff jährlich eingespart werden und über 9 Mio. Tonnen CO2

https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/breites-tempolimit-buendnis-verstaerkt-forderung-angesichts-ukraine-krieg-und-klimakrise-tempolimit-m/

Schwerte, im Oktober 2022

 

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Die Landtagswahlen 2022

Die Klima-Allianz-Schwerte rät: „Macht die Landtagswahl NRW zur Klimawahl“

NRW braucht wesentlich mehr Fortschritte im Klimaschutz. Die bisherige Landesregierung aus CDU und FDP hat die frühen Warnungen des Weltklimarates und der Wissenschaft ignoriert. Sie hat viel kostbare Zeit verloren beim Ausbau erneuerbarer Energien, dem dringenden Umbau unserer Landwirtschaft hin zu einer nachhaltigen Erzeugung, der überfälligen Verkehrswende und beim Schutz unserer Umwelt. Wir brauchen eine Landesregierung, die gemeinsam mit der neuen Bundesregierung Klimaneutralität und Umweltschutz bereits bis 2030 konsequent voranbringt! Und Putins brutaler Krieg gegen die Ukraine macht es dramatisch deutlich: Wir müssen unabhängig werden von Kohle, Öl und Gas - NRW muss im Interesse nachfolgender Generationen zügig klimaneutral werden. Wir können uns keine weiteren Verzögerungen erlauben

 

1. Die Klima-Allianz-Schwerte schließt sich der Bilanz der Legislaturperiode 2017-2022 des BUND NRW an

Leider verlorene Jahre für den Klimaschutz

Christdemokraten und Freie Demokraten waren 2017 mit der so genannten „Nordrhein-Westfalen-Koalition“ nach eigenem Bekunden angetreten, als „Bündnis des Aufbruchs und des Ausgleichs zu einem Impulsgeber bei der Lösung der großen Fragen unserer Zeit“ zu werden. Ökonomie und Ökologie, städtische Räume und ländliche Regionen sollten wieder miteinander ins Gleichgewicht gebracht, Gegensätze versöhnt und Raum für Fortschritt geschaffen werden.

Doch ein Rückblick auf fünf Jahre Schwarz-Gelb zeigt, dass diese Landesregierung keine Lösungen für die zentralen Herausforderungen gefunden hat. Weder der Klimakrise noch der Biodiversitätskrise wurde wirksam begegnet – im Gegenteil. Noch immer klammert sich Schwarz-Gelb an die Kohle, die Verkehrswende wird ausgebremst, unsere natürlichen Lebensgrundlagen werden einer entfesselten Wirtschaft geopfert, die Bürgerbeteiligung reduziert.

2. Die Klima-Allianz-Schwerte unterstützt die fünf Kernforderungen des BUND NRW

Wir fordern von den Kandidat*innen, im Landtagswahlkampf 2022 und der neuen Landesregierung, sich für zukunftsfähige Politik einzusetzen und dafür folgende Schritte einzuleiten:

  1. Biodiversität erhalten und stärken
  2. Gewässer schützen
  3. Umwelt- und tierschutzgerechte Landwirtschaft voranbringen
  4. Klima retten - Kohleausstieg vollenden
  5. Mobilität neu denken

Auch Schwerte muss seine Anstrengungen für den Klimaschutz deutlich erhöhen. 

Die BUND-Kernforderungen und mehr findet ihr unter:   

BUND Landtagswahl NRW Kernforderungen

Schwerte, Mai 2022